No Work today !? Coworking in Zeiten von Krisen und Veränderungen
Coroom zu Gast auf der COWORK2023
29. März 2023
Die CO-was? Die COWORK findet seit 2014 für alle diejenigen statt, die sich für Coworking interessieren, eigene Coworking Spaces betreiben oder die Coworking Bewegung unterstützen und voranbringen wollen.
Veranstalterin der alljährlichen COWORK ist die German Coworking Federation (GCF) – der Bundesverband für Coworking in Deutschland. Als Mitgliedsorganisation vereint sie Space-Betreiber*innen, Coworker*innen und sämtliche Coworking-Sympathisant*innen, die an der Entwicklung der Coworking-Bewegung in Deutschland beteiligt sind. Ziel der GCF ist es, die Coworking-Community in Deutschland zu stärken, indem sie sich für die Interessen der Mitglieder einsetzt, das Wissen über die Branche fördert und Best Practices teilt.
Utopiastadt
Das umfangreiche und vielseitige Kongressprogramm der COWORK2023 umfasste drei Tage, zwei ganz besondere und äußerst individuelle Veranstaltungsorte, jede Menge Input zu den verschiedensten Themen, zahlreiche gute Projektbeispiele der Szene und viele neue wertvolle Kontakte.
Die Begrüßung und Eröffnung der diesjährigen COWORK2023 fand in der Utopiastadt in Wuppertal statt. Gegründet wurde das Kreativnetzwerk Utopiastadt im Jahr 2011. Es vereint Büros, Ateliers, ein Café und einen Coworking Space. Ein Ort mit Geschichte, Visionen und einer herzlichen Willkommenskultur.
„Eine Berührung an der Schulter macht dir klar, es steht jemand hinter dir. Kaffee? Kommst du mit? Wie reagierst Du? Wovon hängt das ab? Und was heißt das im Zusammenhang mit unserer Frage heute Abend? Das Unterbrechen und Unterbrochen werden führt vielleicht zu neuen Ideen, man hat von dem Problem mal abgelassen. Kann wieder neu draufschauen, weil man sich mal einen Moment nicht darauf konzentriert hat. Oder die Kaffeepause hat zu einem Gespräch geführt, das eine Problemlösung eröffnet hat. Pause machen, Unterbrechung zulassen, neu ausrichten und dem Selbstwert nachspüren…“
Diese Zeilen bilden einen Ausschnitt des explizit nicht theologischen und doch etwas theologischen Exkurses mit dem Maria Herrmann die anwesenden Gäste zu Beginn des Kongresses dazu einlud, über das Arbeiten und das Pause-Machen und die Funktion des Coworkings in diesem Ensemble nachzudenken.
Nach den spannenden Keynotes von Maria Herrmann und Jens Kummermehr zum Thema „Re – Work – Co – Silienz“ klang der Abend mit gemütlichem Netzwerken aus.
Kongressauftakt und Barcamp im Gründer- und Technologiezentrum Solingen
Für das Kongress-Barcamp ging es am Samstagmorgen in das Gründer- und Technologiezentrum in Solingen. In der sogenannten Maschinenhalle begrüßte uns betörender Kaffeeduft. Kurze Zeit später startete bereits das straffe Tagesprogramm. Nach der Vorstellungsrunde ging es direkt in die Sessionplanung. Jede*r konnte Themen zur Diskussion stellen, das Publikum stimmte ab. Das Prinzip Barcamp in Vollendung. Da die Reihe der Themenvorschläge nicht enden wollte, wurde kurzerhand ein neuer Sessionort eröffnet. Mehr Orte – mehr Themen – mehr Vielfalt.
Acht Stunden später: die Köpfe rauchen.
„Systemisches Konsensieren“, „Kommunen und Coworking“, „Handyfotografie“, „Community Economy“ oder „Added Services – Products / Benefits“ sind nur eine kleine Auswahl der Themen. Der Austausch untereinander war überaus inspirierend. Cowork-Enthusiast*innen aus den verschiedensten Bereichen beleuchteten die Themen aus sehr vielen Blickrichtungen. Der Abend endete unterhaltsam mit dem COWORKING Quiz und der Wanderpokal-Frage „Wer gewinnt die goldene Kuh?“. Die kurzweilig aufbereiteten Wissensfragen rund um das Thema Coworking zeigten deutlich, wie vielschichtig die Projekte, Initiativen und Zusammenhänge sind. So viel vor weg: unser Team hat es nicht geschafft. Aber was nicht ist, kann im nächsten Jahr noch werden.
Qualitätssonntag
Am Sonntag brauchte es den wunderbaren Kaffeeduft, um in Brain-Ekstase zu kommen. Den Anfang machte Andreas Schulz mit der Keynote über „Krisenintervention“. Anschließend wurden beim IDEAWalk unter dem Motto „Krise und Veränderung“ Ideen und Best Practice Beispiele zu verschiedensten Gesichtspunkten gesammelt und abschließend präsentiert. Diskutiert wurden unter anderem folgende Herausforderungen:
#Sparen, aber wie? Wo gibt es Potentiale in Coworking-Spaces im Kontext einer „Kostenreduktion“ (und im Sinne der Nachhaltigkeit)?
#Community oh weh! Wie halte ich Coworker*innen und Kund*innen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten?
#People & Soul. Welche Tipps helfen euch, Haltung und Ruhe zu bewahren, wie „erdet“ ihr euch wieder in turbulenten Zeiten?
#Lasten verteilen! Welche Optionen kennt ihr zum Teilen von „Lasten“ (Kosten, Aufgaben, Mitarbeit) eines Coworking-Spaces?
Unser erster Besuch der COWORK öffnete uns einen Blick in die Lebens- und Berufswelt von sämtlichen Coworking-Sympathisant*innen und denen, die es werden wollen. Zusätzlich zeigte sich eine besondere Community, mit den verschiedensten Orten und Menschen dahinter. Das macht Lust auf (noch) mehr Coworking-Kultur!